Ich kam als gesunder Junge in den letzten Frühlingstagen des Jahres 1963 auf unsere schöne Welt.

Mein richtiges Leben hingegen begann erst 16 Jahre später, als mein geliebter Vater mir ein Moped

(Herkules K50) kaufte.

Jetzt erst spürte ich zum ersten Mal, wie sich grenzenloses Glück anfühlt.

Es war vollkommen!

 

Dieses Glück fühlte ich ununterbrochen, fast genau fünf Monate.

Danach war alles wieder vorbei.

Ein betrunkener Autofahrer schnitt mir die Kurve.

 

Als ich dann wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurde,

war mein linker Arm völlig zerstört (gelähmt) und mein linkes Bein fehlte gänzlich.

Aber dafür hatte ich Schmerzen ohne Ende.

 

Ich begann eine neue Lehre als Industriekaufmann und hielt die Schmerzen

mit einem Opiat unter Kontrolle.

Nach etwa fünf Jahren allerdings, verlor ich die Kontrolle über das Opiat.

Ich wurde süchtig. 

 

Nach 30 Jahren unfassbarer Sucht war ich so was von am Ende … Ich MUSSTE etwas ändern.

Da die offiziellen Suchthilfeeinrichtungen bei so einer tiefen Sucht

nur mit Gegen-Chemie arbeiten, entschied ich mich, es alleine zuhause „durchzuziehen“.

 

Nachdem ich es endlich geschafft hatte, konnte ich nicht mehr schlafen.

Auch das war sehr schlimm, denn so konnte ich noch keinen Arbeitsplatz besetzen.

Aber ich fühlte mein Potenzial sehr deutlich.

Ich hatte etwas geschafft, was nur sehr wenige Menschen schaffen.

Das wollte ich offenbaren, um später etwas Produktives daraus zu machen.

 

So entschied ich mich, mit meiner neuen Prothese, ohne Geld, nur mit Bollerwagen,

Zelt und meinem kleinen Hund Andi, quer durch unser Land zu laufen.

Drei Monate dauerte der Spaß und auch die Strapazen.

 

Danach schrieb ich mein Buch „Der Mutmacher-Lauf“.

Die ersten Lesungen folgten. Dann Vorträge …  …  …

 

Was rechtfertigt mich ohne psychologische Ausbildung solche Vorträge zu geben?

 

Stark und zufrieden sein, aus jeder Situation!

 

Mein Leben hat mir einen Weg aufgezwungen, der schwer und leidvoll ist.

Aber ich bin zufrieden und manches Mal so richtig „voll glücklich“.

 

Ich habe Dinge erlebt die „ein normales Leben“ nicht kennen kann.

Ich bin nicht nur durch die Hölle gegangen, sondern durch Höllen die nicht mal Dante kannte.

Aber ich gab nicht auf.

Ich werde niemals aufgeben.

Ich habe vom Leben gelernt. Ich liebe es. Trotz Schmerz und Sorgen.

Das Leben ist geil.

 

Das will ich weitergeben. In Vorträgen und Lesungen.

Ich habe jeden etwas zu sagen. Ob Manager oder Harz IV ler. Ob Polizist oder Verbrecher.

 

Wir sind alles bloß Menschen. Wir kommen alle aus demselben Topf. Wir sollten uns respektieren.

 

…   ich will dabei helfen!

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